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In Sachen Kommunikation eröffnet uns die Welt eine enorme kulturelle Vielfalt. Oft ist es nicht einmal notwendig, weit zu fahren, um in eine Region zu kommen, wo die Menschen völlig anders sprechen als in der eigenen. Die geschätzte Gesamtzahl an Sprachen, die weltweit existieren, ist absolut beeindruckend und wird so manchen überraschen. Sprachwissenschaftler vermuten, dass diese sich auf rund 7000 beläuft! All diese Sprachen haben sich zum Teil über Jahrtausende entwickelt und in regionale Dialekte abgesplittert. Sie alle zu lernen ist ein unmögliches Unterfangen. Spannend ist jedoch, zumindest einen Blick auf die Diversität der Sprachenwelt zu werfen.

Meistgesprochene Sprachen

Sprachen ethnisch homogener und bevölkerungsreicher Gebiete haben logischerweise höhere Chancen, bei einer großen Gruppe von Menschen Verwendung zu finden. Dies trifft beispielsweise auf Mandarin-Chinesisch zu, das hauptsächlich in China, Singapur und Taiwan gesprochen wird. Insgesamt sind etwas mehr als eine Milliarden Menschen dieser Sprache mächtig, im weltweiten Ranking bedeutet das Platz zwei. Hindi liegt mit rund 600 Millionen Sprechern auf Platz drei. Wenig überraschend nimmt Englisch als internationale Verständigungssprache mit 1,4 Milliarden Sprechern den Spitzenplatz in diesem Ranking ein. Wer all diese drei Sprachen beherrscht, kann sich also mit über einem Drittel der Weltbevölkerung verständigen. Die deutsche Sprache ist zwar in der Europäischen Union die bedeutendste, liegt weltweit nach Anzahl der Sprecher jedoch nur auf dem zehnten Platz.

  1. Englisch
  2. Mandarin-Chinesisch
  3. Hindi
  4. Spanisch
  5. Französisch
  6. Arabisch
  7. Russisch
  8. Portugiesisch
  9. Bengalisch
  10. Deutsch

Länder mit größter Sprachdiversität

Im europäischen Sprachraum sind wir es gewohnt, dass, regionale Dialekte ausgenommen, in einem Land hauptsächlich eine bis zwei Sprachen gesprochen werden. Andere Weltregionen weisen in diesem Punkt eine weitaus größere Vielfalt auf. Führend in dieser Statistik sind Südostasien und Ozeanien. Die Gründe dafür zu bestimmen, fällt Sprachforschern nicht immer ganz einfach, sie erörtern jedoch geographische Gegebenheiten als einen entscheidenden Faktor. Da es in den genannten Regionen eine Vielzahl an Inseln und Tälern gibt, die voneinander abgeschnitten sind, ergibt sich auch eine hohe Sprachdiversität. Wenngleich diese Sprachen oft nur von wenigen hundert bis tausend Menschen gesprochen werden, sind sie mehr als Dialekte. Die drei Länder mit der höchsten Anzahl an Sprachen weltweit sind Papua-Neuguinea, Indonesien und Nigeria, die gemeinsam auf über 2000 Sprachen kommen.

Einen weiteren interessanten Faktor, der sich auf die sprachliche Vielfalt einer Region auswirkt, entdeckte Ende des 20. Jahrhunderts der Anthropologe Doug Harmon. Er stellte fest, dass es besonders in jenen Regionen viele Sprachen gibt, in denen auch die Diversität an Lebewesen hoch ist. Vereinfacht könnte es also heißen: Mehr unterschiedliche Tiere, mehr Sprachen. Zum ersten Mal beobachten konnte Harmon diesen Trend in Nordamerika, allen voran in Mexiko. Die Analyse anderer Weltregionen bestätigte die These schließlich, wenngleich das Verhältnis sich nicht immer eins zu eins in der Statistik wiederspiegelt.

Verschwindende Sprachen

Trotz der enormen Zahl an Sprachen, die weltweit im Umlauf ist, stehen viele von ihnen unter Bedrohung. Zunehmende Globalisierungstendenzen sowie der steigende Einfluss wirtschaftlicher und politischer Großmächte gefährden insbesondere Sprachen von Ureinwohnern. Schon die Kolonisation kleinerer Länder durch Weltmächte setzte diesen Hebel in Bewegung und nun geht die Entwicklung weiter. Englisch verdrängte beispielsweise viele indigene Sprachen in Australien, Portugiesisch jene in Brasilien und Spanisch trieb sein Unwesen in Lateinamerika. UNESCO, das um den Erhalt gefährdeter Sprachen bemüht ist, geht in einer Schätzung von rund 1000 gefährdeten Idiomen aus. Die drei am stärksten bedrohten Sprachen der Welt werden nur noch von weniger als einem Dutzend Personen gesprochen. Bei diesen Sprachen handelt es sich um Lemerig (gesprochen in Vanuatu), Njerep (Grenzgebiet zwischen Nigeria und Kamerun) sowie Ongota (Äthiopien).

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