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Der Ausdruck point of view ist ein Synonym für die Erzählperspektive. Dieser Begriff kann eventuell als Eselsbrücke dienen, da er bereits impliziert, dass er sich auf den Blickwinkel bezieht, aus dem eine Geschichte erzählt wird. Aus dieser Sicht heraus handelt der Erzähler den Inhalt ab und führt den Leser durch die Geschichte. In allen Sprachen ist die narrative Perspektive ein signifikanter Faktor dafür, wie Leser die Handlung einer Geschichte auffassen.

Verwendung der Erzählperspektive

Die Erzählperspektive eröffnet dem Verfasser eines Texts zahlreiche Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Welche Auswahl dabei getroffen wird, bestimmt in weiterer Folge über die Menge und Art an Informationen, die der Leser im Laufe der Geschichte zu einem bestimmten Zeitpunkt erhält. Zudem beeinflusst sie in vielen Fällen, mit welcher Emotion sie transportiert werden. Je nach Art der Geschichte kann die narrative Perspektive daher über den Spannungsbogen und die allgemeine Attraktivität des Texts mitentscheiden.

Erzählperspektiven und Arten von Erzählern im Englischen

Bei der Auswahl der Erzählperspektiven gibt es von Autor zu Autor unterschiedliche Zugänge. Manche setzen vermehrt auf dieselbe Erzählperspektive, während andere von Werk zu Werk differenziert arbeiten. Oftmals ist es auch von der Art der Geschichte abhängig, welcher Blickwinkel sich zur Aufarbeitung des Inhaltes am besten eignet. Dennoch gibt es grundsätzlich einige standardisierte Arten von narrators, auf die der Verfasser eines Texts zurückgreifen kann.

First Person Narrator

Im Deutschen ist diese Perspektive als Ich-Erzähler bekannt. Dieser ist leicht zu erkennen, da er stets aus seinem persönlichen Blickwinkel erzählt. Für den Leser bedeutet dies, dass er direkt in die Sinneswelt des first person narrator eintauchen kann. Allerdings hat er dafür nur einen eingeschränkten und subjektiven Blick auf das Gesamtgeschehen.

Third Person Omniscient Narrator

Eine weitere häufig verwendete Erzählperspektive ist der third person narrator, den man im Deutschen den allwissenden Erzähler nennt. Dieser hat im Gegensatz zum Ich-Erzähler nicht nur eine neutralere Sicht auf die Handlung, sondern verfügt gleichzeitig über mehr Informationen. Dem Leser kann er diese Informationen zu unterschiedlichen Zeitpunkten bereitstellen. Wann dies geschieht, obliegt dem Autor, grundsätzlich verfolgt der Verfasser jedoch das Ziel, den Leser längstmöglich an eine Geschichte zu fesseln und verrät die interessantesten Informationen daher meist erst gegen Ende.

Ein weiterer Subtyp des Erzählers in der dritten Person ist der third person limited narrator. Dieser ähnelt dem Ich-Erzähler, da er die Geschichte zwar aus Sicht der dritten Person aufarbeitet, jedoch dabei den Fokus nur auf einen oder mehrere Figuren legt. Daher bekommt er nur jene Informationen, welche auch die Charaktere erhalten. Im Deutschen bezeichnet man ihn als personalen Erzähler.

Gar keinen Einblick in die Emotionswelt der Figuren hat hingegen der third person objective narrator. Seine Wahrnehmung beschränkt sich auf das äußere Geschehen, das einer oder mehrere Charaktere wahrnehmen. Dabei nimmt er lediglich eine deskriptive Rolle ein und urteilt nicht über das Geschehen. Auf Deutsch verwendet man hierfür den Begriff des neutralen Erzählers.

Second Person Narrator

Eine eher rar auftretende Form ist der second person narrator. Auf Deutsch nennt man diese Perspektive den Du-Erzähler. Dieser bezieht den Leser direkt in die Handlung mit ein und erzählt quasi aus dessen Blickwinkel heraus. Häufiger als in literarischen Werken findet man diese Art des Erzählens beispielsweise in der Werbung, wo es darum geht, einen direkten Kontakt zum Leser herzustellen.

Analyse der narrativen Perspektive

Um zu bestimmen, welche Erzählperspektive in einer Geschichte verwendet wird, ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zu achten. Zuerst schaut man, in welcher Person der Autor die Geschichte aufarbeitet. In weiterer Folge dient dann die Menge an Emotionen, Informationen und allgemeinen Sinneseindrücken als Indiz dafür, um welche narrative Perspektive es sich handelt. In einigen Fällen ist Aufmerksamkeit geboten, da es durchaus Geschichten oder Bücher gibt, in denen die Erzählperspektive im Laufe der Handlung ein oder mehrmals wechselt.

Verfasst man selbst eine Geschichte, ist zu Beginn zu entscheiden, welche Art von Handlung diese hat und welche Intention man als Autor verfolgt. Für bestimmte Typen von Erzählungen eignet sich etwa ein höherer Spannungsbogen (dafür wäre zum Beispiel der neutrale Erzähler gut geeignet), während bei anderen Emotionen und/oder subjektive Denkweisen relevanter sein können (Ich-Erzähler). Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um eine Geschmacksfrage, im Grunde genommen kann der Verfasser einer Geschichte frei entscheiden, auf welche narrative Perspektive er sich schlussendlich festlegt. Der Fantasie sind in diesem Aspekt also keine Grenzen gesetzt.

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